Die SPD wird bestimmt nicht aus der Koalition aussteigen. Sie braucht die Infrastruktur des Vizekanzleramts und der Ministerien. Sie braucht die Dienstwagen, weil die Fahrbereitschaft des Bundestages nur bis zur Stadtgrenze Berlin fährt. Sie braucht die Regierungsämter für Medienauftritte. Sie braucht die Zugänge zu Geld, um ihren vorpolitischen Raum zu finanzieren. Wenn das alles wegfällt, ist die SPD tot. Als eine von 4 Oppositionsparteien, wird sie weniger als ein Viertel der jetzigen Talkshow-Auftritte haben: Die AfD ist Oppositionsführer, die Grünen sind Medienlieblinge und die Linke hat die radikalsten Positionen von links. Warum sollte man da noch jemanden von der SPD interviewen? Klingbeil ist ohne Ministeramt endgültig passé. Es wird kein Ende der Koalition geben, bis die Union die SPD rausschmeißt. Und das darf sie erst machen, wenn die SPD die Zustimmung zu irgendetwas wichtigem, populärem (z. B. Bürgergeldreform) verweigert, bei dem 60-70% der Wähler sagen: das darf doch nicht wahr sein.